Das größte soziale Netzwerk Facebook steht im Verdacht, seine Werbetreibenden betrogen zu haben. Anfängliche Verdächtigungen könnten in eine Reihe hochkarätiger Skandale übergehen: Da es dem Unternehmen von Mark Zuckerberg in letzter Zeit nicht sehr gut ging, könnten weitere negative Nachrichten den Wert einer bereits fallenden Aktie weiter schmälern.
Es sind harte Zeiten für Facebook. Eine sehr erfolglose Platzierung von Aktien führte dazu, dass der Kurs für sie um fast die Hälfte sank – von anfänglich 38 auf 20 Dollar. Topmanager begannen das Unternehmen zu verlassen, Facebook wird Druck auf einige unabhängige Softwarehersteller vorgeworfen. Und jetzt, um das Ganze abzurunden, wurde das Unternehmen beim Betrug von Werbetreibenden erwischt. Bedenkt man, dass das Haupteinkommen des Unternehmens von Mark Zuckerberg aus der Werbung stammt, erwies sich der Schlag als sehr heikel.
Ein junges Unternehmen, Limited Run, machte Angaben gegenüber Facebook: Bei seiner eigenen Untersuchung stellte es fest, dass 80 % der Klicks auf Werbebanner in einem sozialen Netzwerk über gefälschte Konten erfolgten. Das bedeutet, dass die Werbefirmen Facebook für gefälschte Klicks bezahlten, die ihnen eigentlich keinen Gewinn brachten. Mit anderen Worten, das soziale Netzwerk hat 80 % seiner Gewinne illegal durch Täuschung von Werbetreibenden erzielt. Limited Run hatte auch andere Beschwerden - das Unternehmen sagte, dass es für die Änderung des Namens der Seite erforderlich sei, das Werbebudget im sozialen Netzwerk um 2.000 Dollar zu erhöhen. Empörte Werbetreibende zögerten nicht in Äußerungen und nannten die Arbeiter des sozialen Netzwerks Abschaum.
Als Reaktion auf die Anschuldigungen sagten Facebook-Vertreter, sie würden bereits gefälschte Konten untersuchen. Was den Geldbedarf für die Änderung des Namens der Seite angeht, ist dieses Verfahren völlig kostenlos.
Das Management von Facebook kann man nachvollziehen – entwickelt sich die Story mit dem „Cheat“der Klicks, können auch andere Unternehmen ihre Claims präsentieren, und das soziale Netzwerk hat viele davon. Wenn ähnliche Machenschaften mit den Bannern anderer Werbetreibender durchgeführt wurden, muss das soziale Netzwerk bestenfalls auf unehrliche Spielmethoden verzichten, was die Rentabilität des Unternehmens dramatisch reduzieren wird. Was wiederum die Kapitalisierung des Unternehmens weiter senken wird. Denn das einzige echte Kapital von Facebook sind eine Milliarde Nutzer sozialer Netzwerke. Sie sind es, die Werbetreibende anziehen, und wenn diese feststellen, dass sie in so großem Ausmaß getäuscht werden, könnten für Mark Zuckerberg und sein soziales Netzwerk wirklich schwarze Zeiten kommen.